Eldorado
D**T
Letters, Photographs, and Toys That Were Left Behind
Arguably the most pressing humanitarian issue of the twenty-first century, the refugee crisis continues to stir the consciousness of international filmmakers throughout the world. Indeed, as an indication of its enduring relevance since 2011 (when the first major wave of Syrians fled their homes due to political unrest and persecution), each new year brings dozens of motion pictures about that subject. Many of those films are heartfelt meditations on the responsibility that leaders of developed nations shoulder as an appropriate response to that crisis, in which millions of forcibly displaced people — largely from African countries (such as Somalia, South Sudan, and the Democratic Republic of Congo) — have sought asylum in the European Union (EU). Few of those fictional and nonfictional works, however, are as sensitively attuned to the uncanny parallels between past and present “immigration problems” as veteran director Markus Imhoof’s Eldorado. Taking its title from the mythical place — a legendary “city of gold” — where untold riches are thought to await the bravest of explorers, this documentary reveals the sad truth behind superficially uplifting stories of benevolent protection on the part of various EU member states. In fact, even after escaping their home countries, temporarily settling down in transit camps, and eventually making their way to secure areas in Italy and Switzerland (Imhoof’s own place of birth), asylum seekers are often subjected to inhumane treatment and forced to kowtow to criminal organizations that exploit them for their labor (as plantation pickers and prostitutes). The director, a pioneering figure in the history of nonfiction cinema (whose prophetically titled feature The Boat is Full [1981] was nominated for an Academy Award nearly four decades earlier), distinguishes his work from other refugee films by bringing in his own voice, his own childhood reminiscences. As a young boy during the Second World War, Imhoof witnessed his family take in an eight-year-old girl from Italy, transported to Zurich by the Red Cross. Named Giovanna, the malnourished recipient of foreign aid would soon be forced to return to Italy, but she found a permanent place in Imhoof’s heart through letters, photographs, and toys that were left behind. Giovanna thus become a touchstone in the filmmaker’s haunted memory of war and familial separation, sparking his present-day efforts to extend the same generosity of spirit to current political refugees and economic migrants whose inalienable right to protection is being ignored by many of the world’s governments.David Scott DiffrientDirector of Programming, ACT Human Rights Film Festival
M**N
Plädoyer für Humanismus - gegen den zynischen Kreislauf der Ausbeutung
Waren nicht in Europa auch schon einmal viele Menschen Flüchtlinge? Wer hat den Flüchtlingen in Europa geholfen und wo wären die europäischen Flüchtlinge heute ohne die Hilfe damals?Mit diesen Fragen setzt der schweizer Dokumentarfilmer Markus Imhoof ("More than Honey") an, um nachfolgend zwei Flüchtlingsperspektiven miteinander zu spiegeln: Auf der einen Seite Giovanna, ein Mädchen aus Mailand, die 1945 eine Zeitlang auf dem Hof der Familie Imhoof in der Schweiz lebte, da ihre Mutter in Italien schwer krank war. Später musste Giovanna nach Italien zurück und blieb mit der Familie über Briefe in Kontakt. Auf der anderen Seite Flüchtlinge aus Afrika, die von der Operation "Mare Nostrum" der italienischen Küstenwache auf dem Mittelmeer aufgegriffen, später auf den Tomatenfeldern von der italienischen Mafia ausgebeutet und oft genug dann wieder nach Afrika in ihre Heimatländer zurückgeschickt werden. Eigentlich wollten sie weiter nach Nordeuropa, aber das Dublin-Abkommen zwingt sie in dem Land zu bleiben, wo sie das erste Mal europäischen Boden betreten haben.Imhoof beleuchtet in seinem Film weniger die politischen Zusammenhänge als die emotional grundierte Verantwortung für Flüchtlingsschicksale. Durch die eigene Erfahrung mit Flüchtlingskindern nach dem Zweiten Weltkrieg und die damals geleistete Hilfe fällt auf die Flüchtlinge heute ein anderes Licht. Die z.T. unwürdigen Unterbringungsverhältnisse werden ebenso angeprangert wie die Ausbeutung im Wirtschaftskreislauf: Am Ende kaufen die Angehörigen in Afrika die Tomaten in Dosen mit genau jenem Geld, das sie von ihren, in Italien bei der Tomatenernte für einen Hungerlohn schuftenden Angehörigen erhalten haben. Ein wichtiger Gesprächspartner innerhalb des Films ist daher ein italienischer Gewerkschaftsvertreter, der sich für gerechte Entlohnung und humane Arbeitsbedingungen der überwiegend afrikanischen Flüchtlinge einsetzt."Eldorado" (= die Sehnsucht nach dem Land des Glücks) bietet keine Lösungen für Frage des Umgangs mit Flüchtlingen in Europa an, aber durch die Konfrontation vonFlucht damals und heute erhalten die aus Afrika nach Europa kommenden Menschen ein Gesicht, eine eigene Geschichte und der Umgang mit ihnen wird vor allem aus einer humanen Perspektive heraus beleuchtet. Aufgedeckt wird vor allem das kriminelle ökonomische System im Hintergrund und Imhoof stellt die Frage nach der Verantwortung Europas umso dringlicher.In den Extras der DVD finden sich die Pressekonferenz von der Berlinale und informative Interviews mit Regisseur und Produzenten.
R**R
Doku zum Sterben im Mittelmeer
Absolut geeignet für den reflektierten Einsatz in der Oberstufe der Schule aber auch für Jugendliche & Erwachsene, die sich selbst ein Bild machen wollen von dem, was die EU-Regierungen nicht menschenwürdig mit anpacken wollen!
Trustpilot
1 week ago
2 days ago